Omega

Die Omega Seamaster Diver 300M in schwarzer Keramik im Test

Im Jahr 2023 stellte Omega seine damals neueste Seamaster Diver 300M vor – größer und aus neuen Materialien, Keramik und Titan, die sie kratzfester und leichter machen. In diesem Beitrag aus den WatchTime-Archiven tauchen wir in die Tiefen des Zeitmessers und seines Master-Chronometer-Uhrwerks ein.

Omega Seamaster Diver 300M Ceramic - intro
Omega Seamaster Diver 300M aus Titan und Keramik

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Seamaster Diver 300M im Jahr 2018 sorgte Omega mit einer neuen Version für Aufsehen – aktualisiert und modernisiert, mit höherwertigen Merkmalen und mehr Funktionalität als je zuvor, aber immer noch zu einem fairen Preis(klicken Sie hier für einen Bericht über diese Uhr). Diese Uhr wurde zunächst als Stahlmodell mit einem lackierten Zifferblatt, einem Omega-Kaliber 2500 auf ETA-Basis und einer Faltschließe mit Taucherverlängerung eingeführt und kostete rund 3.500 Dollar. Die neuere Generation bietet ein lasergeschnittenes Keramikzifferblatt, das hochmoderne hauseigene Uhrwerk 8800 und eine verbesserte Schließe mit zusätzlichem Schnellverschluss zum Preis von 5.200 Dollar. Unverändert sind natürlich die skelettierten, schwertförmigen Zeiger, die Wasserdichtigkeit bis 300 Meter, ein Helium-Ausstiegsventil bei 10 Uhr und ein Metallarmband. Der Gesamtdurchmesser der Uhr wurde von 41 auf 42 mm vergrößert.

Moderne Materialien
Bei den neueren Modellen hat Omega den nächsten Schritt getan. Die Seamaster Diver 300M ist jetzt als kratzfestes und leichteres Modell in Keramik und Titan erhältlich. Die von uns getestete Uhr ist mit einem Kautschukarmband mit Keramik-Dornschließe oder mit einem NATO-Band mit gebürsteter Schließe und Titanschlaufe erhältlich. (Für beide Versionen müssen Uhrenfans einen beträchtlichen Preissprung auf 8.100 $ in Kauf nehmen). Die neueste Ausgabe hat ein 43,5-mm-Gehäuse und ein schön ausgewogenes Zifferblatt, bei dem die Datumsanzeige bei 6 Uhr wegfällt. Außerdem sind die stilisierten Wellen nicht mehr in ein poliertes Zifferblatt gelasert, sondern heben sich nun als Relief mit abwechselnd polierten und matten Oberflächen ab.

Keramik prägt das gesamte Design. Nicht nur das Zifferblatt hat polierte und matte Bereiche, sondern auch das Gehäuse mit seinen ergonomisch geformten Bandanstößen. Besonders erfreulich ist, dass Omega das gleiche Keramikmaterial für die Dornschließe und auch für die geschwungenen Formen des Gehäuses verwendet.

Das Kautschukband schließt nahtlos an das Gehäuse an und setzt die fließenden Linien der Bandanstöße fort. Entlang seiner Länge verlaufen drei breite matte Streifen und zwei erhabene Streifen mit einem gebürsteten Finish. Das Material scheint zunächst recht dünn zu sein, aber sobald es angelegt ist, fühlt sich das Armband großartig an, und trotz des großen Gehäuses passt die Uhr perfekt, selbst an schmalen Handgelenken. An wirklich warmen Tagen kann sich das Material des Armbandes unangenehm anfühlen – selbst Omega hat noch nichts gefunden, was das Schwitzen verhindert.

Omega Seamaster Diver 300M - caseback
Das hauseigene Kaliber 8806 von Omega ist durch den Gehäuseboden sichtbar.

Hohe Qualität insgesamt
Jede Komponente – vom Keramikzifferblatt und den Zeigern aus gebürstetem Titan über das Gehäuse aus Keramik und Titan bis hin zum Kautschukarmband mit Keramikschließe – zeugt von höchster Qualität und erinnert uns daran, dass Omega seit langem eine Spitzenmarke unter den Uhrenherstellern ist.

Dreht man die Uhr um, zeigt sich ihre hohe Qualität noch deutlicher. Das erste, was Ihnen auffällt, ist der eingravierte Schriftzug “Diver 300M”, der dank eines patentierten Bajonettverschlusses, dem so genannten Naiad Lock, immer zentriert ist. Dann wird Ihr Blick auf die polierten, wellenförmigen Einkerbungen am Rand des Gehäusebodens gelenkt, die den gebürsteten Innenring umschließen. Und dann wird man mit einem Blick auf das schlagende Herz der Uhr belohnt – das präzise, individuell dekorierte und vollständig antimagnetische hauseigene Uhrwerk 8806.

Diese Variante des Kalibers 8800 hat keine Datumsanzeige. Die technischen Vorzüge bleiben dieselben: Die Schwungmasse zieht die Uhr in beide Richtungen auf und sorgt so für eine überdurchschnittliche Gangreserve von 55 Stunden. Die Siliziumspirale sorgt auch bei Temperaturschwankungen und Stößen für sehr gute Gangergebnisse. Die Unruh ist sicherer unter einer Brücke befestigt, so dass das Schwingsystem dank ausgleichender Gewichte frei “atmen” kann. Und last but not least sorgt die Omega-Koaxialhemmung mit ihren mehrstufigen Paletten und dem Ankerrad für eine gleichmäßige Impulsübertragung und damit für noch bessere Gangergebnisse.

Meister-Chronometer
Die konstruktiven Vorteile der hauseigenen Uhrwerke führten dazu, dass Omega mit den Gangprüfungen der offiziellen Schweizer Prüfstelle COSC nicht mehr zufrieden war. Seit einigen Jahren unterzieht Omega seine Uhren einer zusätzlichen Prüfung durch das METAS, das nationale Metrologieinstitut der Schweiz. Dort werden die fertig montierten Zeitmesser auf Funktionssicherheit, Gangwerte, Wasserdichtigkeit, Gangreserve und Beständigkeit gegen extreme Magnetfelder von 15.000 Gauss geprüft.

Eine Uhr, die alle diese Tests besteht, wird vom METAS als Masterchronometer zertifiziert. Aufgrund der grossen Anzahl von Uhren, die Omega herstellt, hat die Prüfstelle ein Büro im Omega-Gebäude in Biel eingerichtet. Die Unabhängigkeit der Prüfungen, die von beiden Vertragspartnern sichergestellt wird, ist jederzeit gewährleistet.

Und unsere Testuhr? Sie hielt, was sie versprach, sowohl auf dem Zeitmessgerät als auch am Handgelenk. Der elektronische Test ergab eine Rate von +3,8 Sekunden pro Tag und nur +3 Sekunden am Handgelenk. Die Werte in den einzelnen Positionen wiesen nur eine Abweichung von 2 Sekunden auf – etwas, das nur sehr wenige Uhrenmarken in unseren Tests erreicht haben.

Omega Seamaster Diver 300M Ceramic - side
Das lasergeschnittene Keramikzifferblatt weist ein unverwechselbares Wellenmuster auf.

Über und unter Wasser
Wer die Seamaster Diver 300M als Alltagsuhr tragen möchte, wird von ihrem angenehmen Tragekomfort, der Ganggenauigkeit des hauseigenen Uhrwerks und der Tatsache begeistert sein, dass die Keramik-Dornschließe auch nach wochenlangem Tragen völlig frei von Kratzern bleibt. Unser Praxistest in den frühen Sommermonaten hat gezeigt, dass sie beim Schwimmen, Tennisspielen und Radfahren zuverlässig und bequem zu tragen ist.

Und wer tatsächlich mit einer Luxusuhr taucht, schätzt die hell leuchtende Leuchtbeschichtung, die hohe Wasserdichtigkeit (bis 300 Meter Tiefe) und das kratzfeste Gehäusematerial, dem weder Korallen noch die Metallteile der Tauchausrüstung etwas anhaben können.

Natürlich ist die Uhr nur für warme Tauchgebiete geeignet, wo aufgrund des standardmäßigen Kautschukarmbands kein Neoprenanzug erforderlich ist. Und wenn man keine Taucherhandschuhe tragen muss, stören die polierten Oberflächen der Drehlünette weniger. Auch wenn ein Tauchtitan nicht alles kann, so kann diese Uhr doch eine ganze Menge.

MERKMALE:
Hersteller: Omega S.A., Stämpflistrasse 96, 2504 Bienne, Schweiz
Referenznummer: 210.92.44.20.01.001
Funktionen: Stunden, Minuten, Sekunden
Uhrwerk: Eigenes Automatikwerk 8806 mit antimagnetischen Komponenten, 25.200 U/min, 35 Lagersteine, Hack-Mechanismus, Koaxialhemmung mit Siliziumspirale und DLC-beschichteter Titanunruh, Feinregulierung über Ausgleichsgewichte, Nivachoc-Stoßdämpfer, Durchmesser = 26 mm, Höhe = 4,6 mm, 55 Stunden Gangreserve
Gehäuse: Mittelteil und Lünetteneinlage aus Keramik; Lünette, Krone, manuelles Heliumventil und Gehäuseboden aus Titan; gewölbtes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, verschraubte Krone, Vollgewindeboden mit Sichtfenster aus Saphirglas, wasserdicht bis 300 Meter
Armband und Schließe: Kautschukband mit Keramik-Dornschließe
Gangresultate (Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden):
Zifferblatt aufwärts +5
Zifferblatt abwärts +3
Krone aufwärts +4
Krone unten +4
Krone links +4
Krone rechts +3
Größte Abweichung 2
Durchschnittliche Abweichung +3,8
Durchschnittliche Amplitude:
Flache Positionen 304°
Hängende Positionen 273°
Abmessungen: Durchmesser = 43,5 mm, Höhe = 14,2 mm, Gewicht = 108 Gramm
Variationen: Mit NATO-Band mit gebürsteter Dornschließe und Titanöse ($8.100)
Preis: $8.100

PUNKTE:
Armband und Schließe (max. 10 Punkte): Nahtlose Verbindung des Kautschukbandes mit dem Gehäuse. Die matten und gebürsteten Teile und die Keramik-Dornschließe sind gut ausgeführt. 8
Bedienung (5): Die verschraubte Krone ist viel leichter zu greifen als die drehbare Lünette. Das Heliumventil muss wie bei der originalen Seamaster Diver 300M von 1993 von Hand abgeschraubt werden. 3
Gehäuse (10): Moderne Materialien, komplexe Formen, hohe Wasserdichtigkeit und ein vollständig verschraubter Gehäuseboden mit Bajonettverschluss. Perfektion. 10
Design (15): Die schwertförmigen Zeiger und das Wellenmotiv auf dem Zifferblatt sind die auffälligsten und polarisierendsten Designmerkmale. 13
Ablesbarkeit (5): Gut ablesbar, dank gutem Kontrast und großzügiger Leuchtbeschichtung. 4
Tragekomfort (10): Perfektes Tragegefühl, solange die Temperatur nicht zu warm ist. 9
Uhrwerk (20): Das vollständig antimagnetische und präzise hauseigene Uhrwerk ist eines der besten Dreizeigerwerke auf dem Markt. Unter der Unruh ist keine Verzierung sichtbar. 18
Gangresultate (10): Sehr gute Ergebnisse mit einer durchschnittlichen täglichen Ganggenauigkeit von +3,8 Sekunden und nur 2 Sekunden Unterschied zwischen den verschiedenen Positionen. 9
Gesamtwert (15): Die Keramikversion ist im Vergleich zu den preislich attraktiven Stahlmodellen der Seamaster Diver 300M recht teuer. Der Preis der Uhr ist jedoch vergleichbar mit dem von Keramikuhren anderer Hersteller wie Panerai und Zenith. 11
Insgesamt: 85 PUNKTE

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